Ergonomie und Gesundheit | Lesezeit ca. 2 min 🕒

Die richtige Sitzhaltung finden: So stellst du deinen Bürostuhl ein

Im Durchschnitt sitzen wir täglich etwa 9 Stunden: im Auto, in der Bahn, auf der Couch und natürlich – du vermutest es sicher bereits – im Büro oder Homeoffice. Nicht gerade gesund... Sitzen ist aber natürlich nicht gleich Sitzen, denn während man auf der Couch entspannt faulenzt, geht das im Büro auch ergonomisch. Es kommt also auf die richtige Sitzhaltung an. Und diese kannst du mit einem optimal eingestellten Bürostuhl herstellen. Wir verraten dir, wie.

Wieso ist die richtige Sitzhaltung so wichtig?

Wir kennen es alle: Nach einiger Zeit im Sitzen wird es unbequem und der Rücken meldet sich. Auf lange Sicht kann das auch gesundheitsschädlich sein. Auf einem korrekt eingestellten Bürostuhl kannst du dagegen problemlos bequem und gesund über längere Zeit sitzen. Stichwort Ergonomie und so. Leider stellen wir in Kundengesprächen immer wieder fest, dass viele Bürostühle direkt ausgepackt und gleich benutzt werden. Die vielen Rädchen und Hebel werden vom Käufer nicht beachtet. Daher haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, einen einfachen und übersichtlichen Guide zusammenzustellen, der dir zeigt, wie du deinen Bürostuhl individuell einstellen kannst. Los geht's!

Schritt-für-Schritt Anleitung: In 6 Schritten deinen Bürostuhl einstellen

1. Stuhlhöhe einstellen
Eine falsche Sitzhöhe ist ein verbreiteter Fehler und kann schnell zu körperlichen Beschwerden führen. Sitzt du zu hoch, kannst du aufgrund des falschen Winkels Hüftprobleme bekommen. Sitzt du dagegen zu niedrig, können deine Arme nicht aufliegen – Nackenschmerzen sind die Folge. Stell deinen Stuhl so ein, dass deine Füsse flach auf dem Boden stehen können, ohne dass sie in der Luft schweben – zwischen Ober- und Unterschenkel sollte dann ein rechter Winkel sein.

2. Sitztiefe einstellen
Ein guter ergonomischer Bürostuhl bietet eine anpassbare Sitztiefe. Achte darauf, dass zwischen Knie und der Vorderkante des Sitzes mindestens 3-4 Finger passen, um Druck auf die Kniekehlen zu vermeiden. Eine schräge Vorderkante der Sitzfläche verhindert ausserdem einen erhöhten Blutdruck in den Venen.

3. Lordosenstütze positionieren
Wichtig ist auch die richtige Einstellung der Lordosenstütze, die sich in die natürliche Krümmung deiner Wirbelsäule einfügt. Positioniere die Höhe so, dass deine 5 Lendenwirbel gestützt werden. Die Lendenwirbel sind der unterste Teil deines Rückens, direkt oberhalb des Kreuzbeins. Die Lordosenstütze soll nicht auf Gürtel oder Knöpfe drücken, weshalb ein weiches Material von Vorteil ist.

4. Anpressdruck der Rückenlehne
Eine gute Synchronmechanik ist das Herzstück eines guten Bürostuhls. Diese sorgt dafür, dass die Rückenlehne deinen natürlichen Vorwärts- und Rückwärtsbewegungen folgt und dir so einen optimalen Halt bietet. Du solltest die Rückenlehne grundsätzlich nicht feststellen – Es sei denn, du möchtest dich kurzzeitig zurücklehnen, um zu entspannen. Solltest du einen Bürostuhl mit automatischer Synchronmechanik haben, musst du keine weiteren Einstellungen vornehmen. Bei einer manuell einstellbaren Synchronmechanik hingegen kannst du den Anpressdruck ganz an deine Bedürfnisse anpassen. So findest du den idealen Anpressdruck: Lehn dich zurück und hebe beide Beine. Die Lehne sollte dich jetzt weder nach vorne drücken noch nach hinten fallen lassen.

5. Armlehnen einstellen
Gut eingestellte Armlehnen entlasten sowohl deine obere Wirbelsäule, deinen Nacken und deine Schultern. Wähle die Höhe so, dass deine Schultern so wenig wie möglich nach oben gedrückt werden. Sind die Armlehnen zu weit oben, werden die Muskeln hinter den Schulterblättern unnatürlich angespannt und verspannen sich. Sind die Armlehnen hingegen zu niedrig, dann verspannt sich der Nacken. Nacken- und Kopfschmerzen sind die Folge. Dagegen kann eine Veränderung der Armlehnenposition Wunder bewirken. Am besten sind sogenannte 3D-Armlehnen, die sich in Höhe, Breite und Länge verstellen lassen. 4D-Armlehnen können sogar zusätzlich seitlich rotieren.

6. Kopfstütze – Falls vorhanden
Eine Kopfstütze am Bürostuhl ist zwar kein Muss, bietet aber zusätzlichen Halt und Komfort, besonders nach langen Arbeitsperioden im Sitzen. So entspannst du dich: Gehe mit dem Oberkörper komplett zurück, stell die Rückenlehne starr und lege den Kopf auf die Kopfstütze ab. Obwohl während der Arbeit der Kontakt zur Kopfstütze selten ist, bietet sie wichtige Entlastung für die Halswirbelsäule und somit den Rücken.

Bürostuhl eingestellt ✓ Tipps für die richtige Sitzhaltung

Du hast bis hierhin gelesen und deinen Bürostuhl eingestellt? Herzlichen Glückwunsch, dann hast du schon mal beste Voraussetzungen für gesundes Sitzen geschaffen! Damit du deinen Stuhl jetzt auch optimal nutzt, hier noch einmal zusammengefasst unsere Tipps für eine gute Sitzposition:

  • Nutze die gesamte Sitzfläche des Stuhls
  • Suche mit deinen Füssen festen Halt auf dem Boden: Ein höhenverstellbarer Schreibtisch oder eine Fussablage können helfen, die perfekte Position zu finden
  • Dein Rücken sollte beim Sitzen an die Rückenlehne anliegen
  • Ober- und Unterschenkel bilden einen rechten Winkel
  • Lege deine Unterarme locker auf der Armlehne ab, sodass Armlehne und Tischplatte eine Einheit bilden
  • Auch Ober- und Unterarme bilden einen rechten Winkel
  • Neige deinen Kopf leicht nach unten für einen geraden Nacken
  • Kippe dein Becken etwas nach vorne
  • Achte auf dynamisches Sitzen

Wenn du dir diese Tipps zu Herzen nimmst, beugst du einer ganzen Reihe von gesundheitlichen Problemen vor, die mit langem Sitzen verbunden sind: Rückenschmerzen, Nackenschmerzen, Verspannungen, Ermüdung…

Neben einem optimal eingerichteten Bürostuhl spielt auch dein Schreibtisch eine wichtige Rolle. Weisst du bereits, worauf du bei der Schreibtischhöhe achten solltest?

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