Welche Auswirkungen hat die Bürobeleuchtung auf uns?
Fühlst du dich auf der Arbeit oft träge und schlapp? Spätestens am Nachmittag hast du Augen- und Kopfschmerzen? Das alles kann mit der Beleuchtung an deinem Arbeitsplatz zu tun haben. Diese hat nämlich grosse Auswirkungen auf deine Gesundheit, dein Wohlbefinden und deine Arbeitsleistung. Welche Vorteile eine ergonomische Bürobeleuchtung hat, siehst du hier auf einen Blick:
- Die optimale Bürobeleuchtung reduziert die Belastung der Augen und beugt Müdigkeit vor.
- Die richtige Beleuchtungsstärke verbessert die Konzentration und steigert die Effizienz.
- Natürliches Licht und gut konzipiertes Kunstlicht fördern die Stimmung und können sogar depressive Verstimmungen mildern.
- Moderne, energieeffiziente Beleuchtungslösungen schonen nicht nur die Umwelt, sondern auch dein Portemonnaie.
- Individuell einstellbare Lichtquellen ermöglichen es dir, das Licht je nach Tageszeit und Aufgabe anzupassen.
Mit der optimalen Bürobeleuchtung machst du also einen grossen Schritt hin zu einem gesünderen und produktiveren Arbeitsumfeld.
Welche Beleuchtungsarten gibt es für Bildschirmarbeitsplätze?
Nicht jede Bürobeleuchtung ist gleich – vor allem am Bildschirmarbeitsplatz kommt es darauf an, woher das Licht kommt und wie gezielt es eingesetzt wird. Grundsätzlich unterscheidet man drei Arten:
1. Raumbezogene Beleuchtung: Sie sorgt für eine gleichmässige Grundhelligkeit im gesamten Raum. Ideal, um eine angenehme Atmosphäre zu schaffen und Orientierung zu geben – reicht allein aber oft nicht aus.
2. Arbeitsplatzbezogene Beleuchtung: Hier liegt der Fokus auf dem Bereich des eigentlichen Arbeitsplatzes, also dort, wo geschrieben, gelesen oder am Bildschirm gearbeitet wird. Diese Art der Beleuchtung ist gezielter und ergänzt die Grundbeleuchtung.
3.Teilflächenbezogene Beleuchtung: Sie richtet sich auf ganz bestimmte Zonen innerhalb des Arbeitsplatzes – zum Beispiel direkt auf die Tastatur oder ein Dokument. Diese punktuelle Lichtquelle ist besonders hilfreich bei präzisen Sehaufgaben oder wenig Umgebungslicht.
Rechtliche Anforderungen an die Bürobeleuchtung
Neben gesundheitlichen und gestalterischen Aspekten unterliegt die Bürobeleuchtung auch klaren technischen Vorgaben. Diese ergeben sich aus arbeitsrechtlichen und sicherheitstechnischen Grundlagen, die je nach Land und Branche leicht variieren können. Wer die Bürobeleuchtung normgerecht plant und umsetzt, schafft nicht nur bessere Arbeitsbedingungen, sondern reduziert auch mögliche Haftungsrisiken.
Die Beleuchtung sollte jeweils an die konkrete Arbeitsaufgabe angepasst werden – und gleichzeitig das individuelle Sehvermögen der Mitarbeitenden berücksichtigen. Als Richtwerte für die Beleuchtungsstärke gelten folgende Mindestwerte:
- Allgemeine Büroarbeiten wie Schreiben, Lesen oder Bildschirmarbeit: mindestens 500 Lux
- Konferenz- und Besprechungsräume: mindestens 300 Lux
- Archiv-, Lager- oder Nebenräume: mindestens 200 Lux
Welche Leuchtmittel gibt es?
Leuchtmittel sind das Herzstück jeder Beleuchtungslösung und entscheiden massgeblich über Qualität, Effizienz und Atmosphäre des Lichts. Die Wahl des richtigen Leuchtmittels hängt dabei von deinen individuellen Bedürfnissen ab. Diese Optionen stehen dir zur Verfügung:
- Glühlampen: Obwohl sie für ihr warmes Licht bekannt sind, wurden sie aufgrund ihrer geringen Effizienz und kurzen Lebensdauer weitgehend durch effizientere Technologien ersetzt.
- LEDs (Leuchtdioden): Bekannt für ihre Energieeffizienz und Langlebigkeit, bieten sie ein breites Spektrum an Farbtemperaturen und sind dimmbar. Ideal für nachhaltige und kostensparende Beleuchtung.
- Halogenlampen: Bieten ein warmes, helles Licht und eine bessere Farbwiedergabe im Vergleich zu herkömmlichen Glühbirnen. Sie sind dimmbar, haben aber eine kürzere Lebensdauer und einen höheren Energieverbrauch als LEDs.
- Kompaktleuchtstofflampen (CFLs): Diese energiesparenden Lampen benötigen weniger Energie als herkömmliche Glühbirnen und halten länger. Ihre Zeit bis zur vollen Helligkeit und das enthaltene Quecksilber sind jedoch Nachteile.
Wie sieht die optimale Bürobeleuchtung aus?
Bevor wir auf die Details eingehen können, ist es wichtig, den Unterschied zwischen indirektem und direktem Licht zu kennen. Indirekte Beleuchtung reflektiert an den Wänden und Decken und schafft dadurch eine gleichmässige Lichtverteilung, die den Raum ohne harte Schatten oder Blendeffekte erhellt. Dies sorgt für eine weiche, einladende Atmosphäre. Direkte Beleuchtung dagegen fokussiert das Licht auf bestimmte Arbeitsbereiche – ideal für Aufgaben, die eine hohe Konzentration erfordern. Eine Kombination aus beiden Beleuchtungsarten ermöglicht eine flexible Anpassung an verschiedene Tätigkeiten und Vorlieben. Noch wichtiger ist allerdings die wohl effektivste Lichtquelle: Das Tageslicht. Natürliches Licht von aussen erhöht die allgemeine Beleuchtungsstärke im Raum und hat eine positive Auswirkung auf unsere Stimmung und Gesundheit. Tageslicht zu maximieren, indem man Schreibtische in der Nähe von Fenstern einrichtet und für eine gute Verteilung des Lichts sorgt, sollte daher bei der Planung der Bürobeleuchtung stets Priorität haben. Weil die Sonne nicht jeden Tag verlässlich am Schreibtisch mitarbeitet, braucht es eine künstliche Beleuchtung, die verlässlich einspringt – und dabei alle wichtigen lichttechnischen Qualitätsmerkmale erfüllt.
Beleuchtunsniveau
Die Beleuchtungsstärke, gemessen in Lux, gibt an, wie hell ein Bereich ausgeleuchtet ist. Für Büroarbeitsplätze wird ein Wert von mindestens 500 Lux empfohlen, um die Augen zu entlasten und die Lesbarkeit am Arbeitsplatz zu verbessern. Höhere Werte bis zu 1'000 Lux können die Konzentration und das Wohlbefinden zusätzlich fördern – besonders bei detailreichen Aufgaben. Diese empfohlene Beleuchtungsstärke muss nicht im gesamten Raum erreicht werden. Es genügt, wenn sie direkt am Arbeitsplatz vorhanden ist. Im Umgebungsbereich – also im restlichen Raum – sollte die Lichtstärke jedoch nicht unter 300 Lux liegen, damit auch das Umfeld angenehm und augenfreundlich ausgeleuchtet bleibt. Bei teilflächenbezogener Beleuchtung, etwa durch eine Schreibtischleuchte, sollte ein Bereich von mindestens 60 × 60 cm mit rund 750 Lux ausgeleuchtet sein. Ideal, wenn das Licht flexibel an unterschiedliche Aufgaben oder das individuelle Sehvermögen angepasst werden soll.
Leuchtdichteverteilung
Die Leuchtdichte beschreibt, wie hell einzelne Flächen im Sichtfeld wirken – und damit, wie angenehm das Licht fürs Auge ist. Optimal sind Leuchtdichteverhältnisse von etwa 3:1 zwischen Arbeitsfläche und Umgebung sowie 10:1 zwischen Bildschirm und weiterem Umfeld. Empfohlen werden Reflexionsgrade von:
- 0,7 bis 0,9 für die Decke,
- 0,5 bis 0,8 für die Wände
- 0,2 bis 0,4 für den Boden,
- 0,15 bis 0,75 für Arbeitsflächen – möglichst matt bis seidenmatt
Blendung und Reflexion
Eine gute Bürobeleuchtung vermeidet sowohl direkte Blendung (z. B. durch nicht abgeschirmte Lichtquellen) als auch Reflexblendung (z. B. durch glänzende Oberflächen). Verstellbare Jalousien, Trennwände oder matte Bildschirme können helfen, diese Probleme zu minimieren. Um störende Lichtquellen im Blickfeld zu reduzieren, sollte der sogenannte UGR-Wert (Unified Glare Rating) unter 19 liegen. Reflexionen entstehen häufig durch Fenster oder Lampen, die sich auf Bildschirmen oder glatten Oberflächen spiegeln. Das kann nicht nur blenden, sondern auch den Kontrast der Bildschirmanzeige deutlich verschlechtern. Deshalb solltest du glänzende Displays, durchsichtige Prospekthüllen oder Hochglanz-Oberflächen am Arbeitsplatz möglichst vermeiden. Auch die Platzierung der Leuchten spielt eine Rolle: Nach unten offene Leuchten, bei denen die Lichtquelle sichtbar ist, sollten nicht direkt über dem Arbeitsplatz hängen. Und auch das Tageslicht hat seine Tücken: Schreibtische sollten parallel zur Fensterfront ausgerichtet sein, um Blendung durch Lichteinfall von hinten oder von vorne zu vermeiden. Verstellbare Jalousien oder Sonnenschutzsysteme helfen, zu starke Helligkeit zu regulieren – und sorgen dafür, dass blendendes Sonnenlicht draussen bleibt, während angenehmes Tageslicht drinnen wirken kann.
Lichtrichtung und Schattigkeit
Auch Schatten haben im Büro ihre Daseinsberechtigung – solange es nicht zu viele oder zu wenige sind. Denn ohne ein gewisses Mass an Schattigkeit fehlt dem Auge die räumliche Orientierung, zu starke oder harte Schatten hingegen stören die Konzentration. Die Lösung: eine breitstrahlende Lichtverteilung, wie sie Direkt-/Indirektleuchten bieten. Für Arbeitsplätze mit besonderen Anforderungen – etwa durch technische Geräte oder spezielle Tätigkeiten – solltest du Leuchten mit passender Lichtstärkeverteilung gezielt auswählen.
Lichtfarbe und Farbwiedergabe
Die Lichtfarbe, ausgedrückt in Kelvin, beeinflusst die Atmosphäre und kann das Wohlbefinden sowie die Produktivität fördern. Warmweisses Licht (bis 3'300 K) schafft eine gemütliche Atmosphäre, während kaltweisses Licht (über 5'300 K) die Konzentration unterstützen kann. Die Farbwiedergabe (CRI) ist ebenso wichtig, da sie bestimmt, wie natürlich und lebendig Farben unter dem künstlichen Licht erscheinen. Ein hoher CRI-Wert (über 80) ist für eine akkurate Farbwahrnehmung essenziell.
Flimmerfreiheit
Auch wenn wir es nicht immer bewusst wahrnehmen – flackerndes Licht kann die Augen stark beanspruchen und führt auf Dauer zu Kopfschmerzen, Konzentrationsproblemen und schneller Ermüdung. Solche Flimmererscheinungen entstehen vor allem bei veralteter Beleuchtungstechnik. Abhilfe schaffen moderne Leuchten mit elektronischen Vorschaltgeräten, die für eine gleichmässige Lichtabgabe sorgen.
Welche Arten der Beleuchtung gibt es?
Jetzt geht’s ans Eingemachte: Du hast nicht nur die Wahl zwischen verschiedenen Leuchtmitteln, sondern auch zwischen diversen Lampen. Welche das sind, schauen wir uns jetzt an.
Schreibtischleuchten:
Schreibtischleuchten bieten direktes Licht genau dort, wo es benötigt wird – auf deinen Arbeitsbereich. Sie sind ideal für Aufgaben, die hohe Konzentration erfordern, wie das Lesen von Dokumenten oder die Arbeit am Computer. Viele Modelle verfügen über verstellbare Arme und Köpfe, die eine präzise Ausrichtung des Lichts ermöglichen, sowie über Dimmfunktionen, um die Lichtintensität nach Bedarf anzupassen.
Deckenleuchten:
Deckenleuchten bieten eine allgemeine Beleuchtung für den gesamten Raum. Sie sind in verschiedenen Stilen und Leistungsstärken verfügbar, um eine gleichmässige Ausleuchtung zu gewährleisten. Deckenleuchten sind besonders effektiv in Kombination mit anderen Lichtquellen, um Schattenbereiche zu minimieren und eine angenehme Arbeitsumgebung zu schaffen.
Pendelleuchten:
Pendelleuchten hängen von der Decke herab und können über bestimmten Bereichen wie Besprechungstischen oder Arbeitsinseln platziert werden, um eine gezielte Beleuchtung zu bieten. Sie eignen sich hervorragend, um Akzente zu setzen oder eine bestimmte Stimmung im Raum zu erzeugen, ohne dabei den Blick auf Bildschirme zu beeinträchtigen.
Stehlampen:
Stehlampen sind eine flexible Lösung, die neben Schreibtischen oder in Leseecken aufgestellt werden kann. Sie bieten sowohl direktes als auch indirektes Licht und lassen sich leicht umpositionieren, um den wechselnden Anforderungen im Büroalltag gerecht zu werden. Stehlampen sind ideal, um dunkle Ecken aufzuhellen oder als ergänzende Lichtquelle neben der primären Beleuchtung zu dienen.
Akzentbeleuchtung:
Akzentbeleuchtung wird eingesetzt, um bestimmte Elemente im Raum hervorzuheben, wie Kunstwerke, Pflanzen oder besondere Designmerkmale. Sie kann eine Atmosphäre schaffen, die die Kreativität und das Wohlbefinden am Arbeitsplatz fördert. Akzentleuchten können in Form von Wandlampen, Strahlern oder LED-Bändern umgesetzt werden und tragen dazu bei, einem Büro Persönlichkeit und Tiefe zu verleihen.
Zusammenfassung
Wie angenehm und funktional deine Bürobeleuchtung wirklich ist, entscheiden eine ganze Reihe an Faktoren. Um dabei sowohl das Sehvermögen der Beschäftigten als auch die Anforderungen an den Arbeitsplatz im Blick zu behalten, sollten die folgenden lichttechnischen Gütemerkmale berücksichtigt werden:
- Beleuchtungsniveau
- Leuchtdichteverteilung
- Begrenzung der Direktblendung
- Begrenzung der Reflexblendung auf dem Bildschirm oder anderen Arbeitsmitteln
- Lichtrichtung und Schattigkeit
- Lichtfarbe und Farbwiedergabe
- Flimmerfreiheit
Worauf solltest du bei der Auswahl der Beleuchtung ausserdem achten?
Neben den lichttechnischen Gütemerkmalen solltest du auch die folgenden Aspekte berücksichtigen:
- Einfallsrichtung und Stärke des Tageslichts
- Arbeitsabläufe und -organisation
- Anordnung der Arbeitsplätze im Raum
- Flexibilität bei der Anordnung der Arbeitsplätze
- Qualität des Bildschirms hinsichtlich der Entspiegelung
- Verschiedenheit der Sehaufgaben
- Sehvermögen der Mitarbeitenden
- Raumcharakteristik, also z. B. die geometrischen Abmessungen des Raums
- Möglichkeit zur Individualisierung der Beleuchtung
- Möglichkeiten zur Steuerung der Beleuchtung
- Energieeffizienz
Also Schluss mit schaurigem Dämmerlicht: Zieh den Vorhang auf und lass die Sonne rein – für gute Laune, fitte Augen und ein helles Köpfchen.